Cemetery of Splendour / Rak ti khon kaen

In einem Krankenhaus, das früher eine Schule war, die wiederum auf einem Friedhof für Könige aus längst vergangener Zeit errichtet wurde, liegen junge Soldaten, die an einer unerklärlichen Schlafkrankheit leiden. Draußen stehen Dinosauriermodelle und ein Bagger ist am Werk. Nachts illuminieren farbige Lichtsäulen, die die Heilung fördern sollen, den Raum. Jen kümmert sich als Freiwillige um Itt, pflegt ihn, teilt seine Träume, liest sein Notizbuch und geht in seinen kurzen Wachzeiten sogar mit ihm ins Kino. Eine andere Frau wirkt als Medium, nimmt kurzzeitig die Identität eines Soldaten an und besichtigt einen unsichtbaren Palast. Fantasie und Realität, Menschen und Götter sind hier ununterscheidbar geworden. Am Ort seiner Kindheit inszeniert Weerasethakul rund um einen minimalistischen Plot einen Film von surrealer Schönheit, der das Gefühl vermittelt, mit geöffneten Augen zu träumen. (bik)